Im Falle einer auch nur vermuteten Medikamentensucht sollte immer professionelle Hilfe aufgesucht werden. Die Konsultation der (Haus-) Ärztin/ des (Haus-) Arztes kann der erste Schritt sein, um die passende Therapie einzuleiten. Das eigenmächtige Absetzen der Substanz ist in jedem Falle zu vermeiden. Entzugserscheinungen könnten im schlimmsten Falle lebensgefährlich werden!
Es gibt eine Reihe verschiedener Therapiemöglichkeiten. Einige dieser Behandlungen sind stationär, während andere ambulant durchgeführt werden können. Die Art der Behandlung, die am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Schweregrad der Sucht und persönlichen Umständen. In vielen Fällen ist es jedoch notwendig, eine Kombination aus Psychotherapie und Medikation einzusetzen, um die Sucht zu bekämpfen.
Einige stationäre Behandlungsmöglichkeiten umfassen Rehabilitationszentren, Entgiftungseinrichtungen oder sogenannte Suchtkliniken. Es gibt verschiedene Kliniken für Jugendliche, Frauen und Männer, da es für die Genesung zuträglich sein kann, Personen gleichen Alters oder gleichen Geschlechts in einer Einrichtung zu therapieren. Weiterhin gibt es Entzugskliniken die auf die Behandlung stoffgebundener Süchte wie Alkohol- oder Medikamentensucht spezialisiert haben. Die Programme dauern in der Regel mehrere Wochen und können helfen von einer Sucht loszukommen und die nötigen Strategien zu erlernen, um wieder ein gesundes, unabhängiges Leben führen zu können. Weiterhin besteht die Möglichkeit, in diesen Spezialeinrichtungen begleitende Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen mitzubehandeln.

Ambulante Behandlungsmöglichkeiten stehen in verschiedenen Optionen zur Verfügung. Regelmäßige Termine bei einer/m Therapeut:in oder die regelmäßige Teilnahme an den Treffen einer Selbsthilfegruppe sind wirkungsvoll. Auch diese Maßnahmen dauern in der Regel mehrere Wochen oder Monate.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e. V., Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: 02381 9015-0, E-Mail: info@dhs.de vermittelt Adressen von örtlichen Hilfeangeboten.
—
Entzugskliniken sind Fachkrankenhäuser, die auf Entwöhnungsbehandlungen bei Suchterkrankungen spezialisiert sind. Hier werden hauptsächlich alkohol-, medikamenten- oder drogenabhängige Patienten stationär behandelt. Es gibt staatliche oder private Suchtkliniken. Der Aufenthalt in einer staatlichen Entzugsklinik muss vorab bei der Krankenkasse oder Rentenversicherung beantragt sowie von einem Arzt befürwortet und durch ein Gutachten bestätigt werden.

