Sucht Hilfe

Diagnosestellung einer Medikamentensucht

Die Diagnose Medikamentensucht wird in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, Laboruntersuchungen und psychologischen Tests diagnostiziert. Die Ärztin/ der Arzt wird nach ausgiebiger Befragung das aktuelle Verhalten der/des Patient:in analysieren. Um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen wird immer eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Laboruntersuchungen wie Blut- oder Urintests können bestimmte Medikamente wie Opiate oder Benzodiazepine nachweisen, die im Körper vorhanden sein könnten. Allerdings kann eine Abhängigkeit auf diesem Wege nicht gesichert werden. Psychologische Tests wie der Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI) können helfen, eine Medikamentensucht zu bestätigen. MMPI gilt als Breitbandtest zur Beschreibung bestimmter Persönlichkeitseigenschaften und psychischer Störungen, wie beispielsweise suizidales Verhalten oder Depressionen.

Opiate sind stark wirksame Medikamente zur Linderung von Schmerzen. Die Substanzen werden aus dem Milchsaft des Schlafmohns gewonnen, insbesondere Morphin und Codein. Opioide fassen alle morphinartig wirkenden Substanzen zusammen, darunter zählen auch die Opiate. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn Analgetika aus der Gruppe der nicht steroidale Antirheumatika (NSAR, wie z.B. Diclofenac oder Ibuprofen) nicht mehr ausreichend wirken. Opiate und Opioide haben ein hohes Suchtpotenzial. Beispiele für Opioide sind: Buprenorphin, Codein, Fentanyl, Hydromorphon, Morphin, Oxycodon, Tapentadol und Tramadol.

Benzodiazepine sind pharmazeutische Wirkstoffe mit angstlösenden, beruhigenden, krampflösenden und schlaffördernden Eigenschaften. Sie werden unter anderem gegen Angst-, Erregungs- und Spannungszustände, Schlafstörungen und Epilepsie eingesetzt und gehören zu den am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka. Benzodiazepine sind sogenannte Tranquilizer.

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