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Erwachsene

Von den Medikamentenabhängigen sind etwa 70% Frauen, vor allem mittleren und höheren Alters. Da sie häufiger als Männer unter Depressionen, Schlaf- und Angststörungen sowie unter chronischen Schmerzen leiden, sind sie besonders gefährdet. Auch sind es vor allem Frauen, die auf aktivierend wirkende Appetitzügler zurückgreifen, meist um einem Schönheitsideal zu entsprechen. Besonders in psychisch belastenden Situationen verwenden Frauen lieber Medikamente, Männer dagegen bekämpfen ihre Sorgen eher mit Alkohol.

In unserer Gesellschaft besteht ein hoher Anspruch auf Schmerzfreiheit: Viele Menschen wollen selbst leichte Schmerzen nicht aushalten oder deren eigentliche Ursache, wie beispielsweise Fehlhaltungen angehen. Schmerzmittel werden deshalb oftmals unkontrolliert eingenommen und sind in der Selbstmedikation Standard. Auf Opiaten basierende Schmerzmittel – diese müssen fast immer verordnet werden – nehmen die meisten Anwender jedoch nicht aus Wehleidigkeit ein: Mit manchen Tumor-, Osteoporose-, Rücken-, Kolik-, Amputations- oder Nervenschmerzen wäre ein normales Leben ohne Schmerzmedikamente schlicht unmöglich.

Auch alte Menschen nehmen manchmal zu lange und unkontrolliert Medikamente ein, vor allem psychoaktive Substanzen. Sie sollen gegen Schuldgefühle, Appetitlosigkeit und Schafstörungen helfen, können aber langfristig zu einer Medikamentenabhängigkeit führen, die sich leise und unauffällig einschleicht.

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